So macht es Spaß:
Als meine Kinder noch in dem Alter waren, wo die Hosen an den Knien Löcher gaben, da musste man noch "ordentlich" flicken und durfte nicht so kreativ sein wie heute......
Umso schöner finde ich nun, dass sich nun bei mir in regelmäßigen Abständen Jeanshosen einfinden, die ich kreativ flicken darf. Meine Nähkurs-Mamas sind ganz froh darüber, dass ich diese Arbeit inzwischen sogar sehr, sehr gerne mache.
Hier ein paar Tricks, mit denen es ganz leicht geht.....
1. Hosenbein vermessen. Wie breit? Wie lang?
Ich gebe in der Breite und Länge jeweils noch 3 - 4 cm dazu und schneide mir ein Stück Jeans in der Größe zurecht.
2. Den Jeansstoff in den Rahmen einspannen oder auflegen, je nach belieben.
Das Motiv sticken.
Hier im Blog den Stern ( 9 cm) von Klitzekleinchen.
Wenn du keine Stickmaschine hast, so kannst du die Motive gerne auch bei mir bestellen. Ich sticke sie dir dann auf den Jeansstoff und du musst sie nur noch aufnähen.
Noch hat es erst das Feuerwehrauto in meinen Shop bei Dawanda geschafft.
Nach und nach folgen mehr, Du darfst mich natürlich auch gerne anschreiben.
Es sind fast alle Motive von Klitzekleinchen möglich.
Nun geht es ans auftrennen.
Ich trenne die Außenbeinnaht auf. Die ist meistens nicht abgesteppt.
3. Wenn du die Hose auf links wendest, so siehst du, dass die Nähte auf beiden Seiten unterschiedlich aussehen.
4. Ich fange erst bei der Overlock - Naht an.
Und zwar auf dieser Seite. Es ist meistens die Seite, wo der Stich darunter gerade ist.
Dazu nehme ich meinen Pfrym. (Weiter unten auf den Bildern siehst du, wie er in ganz aussieht.)
Ich trenne die "gerade" Naht auf, das sind nicht die Bögen nach unten.
Das ist auf meiner Maschine die gelbe Naht.
Wichtig ist, nicht die "blaue" Naht aufzutrennen, das sind die etwas runderen Stiche.
Wie weißt du, ob du es richtig machst?
Wenn sich die Overlock Naht zusammen zieht, ist es falsch.
Du löst nur den gelben Stich.
Die meisten Jeanshosen haben eine 3-fach Naht. Das heißt, die Overlock näht nur mit drei Fäden.
Wenn du den unteren Stich vorsichtig gelöst hast, kannst du die restlichen beiden Faden in einem Zug auftrennen.
Die erste Naht hast du geschafft. Und das ganze, ohne einen Rest von Faden..... Alles weg.
5. Nun drehst du die Hose um und siehst so eine komische Naht.
Beim genauen betrachten ist diese Naht fast wie gehäckelt.
6. Einfach einmal rein schneiden.
7. Nun versuchst du vorsichtig, die Fäden etwas aufzutrennen.
Mit dem Pfrym vorsichtig die verschiedenen Stiche lösen.
Du siehst, dass sich auf der linken Seite wie eine Schlaufe gebildet hat.
An dieser Schlaufe kannst du nun ziehen.....
... und alles geht wie von Alleine auf.
Im Idealfall.....
Sind die Jeans etwas älter und schon sehr verbraucht, ist es leider auch der Faden.
Dann musst du vorsichtig mit dem Pfrym nachhelfen oder öfters neu anfangen weil der Faden schneller reißt.
Wichtig ist: Es braucht ein bisschen Übung, an welchem Faden du ziehen kannst und in welche Richtung er aufgeht. Es lohnt sich aber, es auszuprobieren, denn dann kannst du am Schluss an einem Faden alles auftrennen.
Also, nicht aufgeben. Wie beim Häkeln die Luftmaschen kannst du dann so auch alles in einem Zug auftrennen.
So bleibt der Faden dann auf der anderen Seite "stehen". Du musst nur anziehen.
Die Hose ist aufgetrennt, ohne einen einzigen Fadenrest, den du sonst mühsam entfernen müsstest.
Ich liebe es:-))
8. Nun den Flick zuschneiden, je nach Belieben.
9. Mit Stecknadeln feststecken
10. Festnähen.
Auf der rechten Seite habe ich einen Dreifach-Gerad-Stich genommen. (Leider nicht so gerade geworden, wie gewollt, sorry)
An der linken Seitennaht nähe ich den Flick einmal schmal an der alten Overlockkante an, damit er beim Zusammen nähen des Hosenbeines nicht verrutscht.
Auch oben und unten wird er festgenäht. Einfach ein paar Mal mit dem Geradenstich hin und her,
Ich lasse oben und unten immer etwas Jeansstoff stehen, damit der Flick dann schön ausfransen kann. Früher undenkbar.
11. Zum Zusammen nähen siehst du nun, dass in der Hosen kleine Löchla von der ehemaligen Naht sind.
Diese mit Stecknadeln zusammen stecken. Dabei sollten die Löchla auf der Oberseite und die Löchla auf der Unterseite aufeinander treffen.
12. Mit einem geraden Stich die Hose genau in diesen Löchla zusammen nähen.
Wichtig ist auch, dass du den Anfang und das Ende der aufgetrennten Naht übernähst, damit diese nicht versehentlich weiter auf geht.
13. Dann versäubern. Das kannst du auch mit einem Zick Zack Stich machen, Dann zuerst die Fransen abschneiden.
14. Hose wenden und fertig. :-))
Gerade die Flicken mit diesen verschiedenen Jeansstoffen sind genial, da sie sehr robust sind.
Nachtrag:
Vielleicht fällt dir auf, dass meine Overlock Naht noch einen Stich mehr hat.
Aber auch diese Naht geht einfach aufzutrennen.
Als erstes die Naht wie oben, hier etwas feiner, Das ist der kleine Bogen nach oben.
Dann hat es noch einen Geradstich.
Dieser wird als nächstes gelöst.
Und dann müsste die restliche Naht wie von alleine gehen....
Nun viel Freude beim Aufprobieren.
Nicht verzweifeln, wenn es mal nicht klappt.
Mit kreativen Grüßen
Andrea
Flick kaufen bei: http://de.dawanda.com/shop/Andrea-Mueller-8
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